Wieder mal toll: Mrs. H und Mr. B.

...mal wieder eine fruchtbare Kooperation von Beth Hart und Joe Bonamassa: "Black Coffee"
...mal wieder eine fruchtbare Kooperation von Beth Hart und Joe Bonamassa: "Black Coffee"

Yesss, endlich haben die beiden großartigen Ausnahme-Künstler mal wieder zusammengefunden.

 

Bereits vier Jahre liegt das letzte gemeinsame Album von Bluesrock-Röhre Beth Hart und Gitarren-Tausendsassa Joe Bonamassa inzwischen zurück. „Seesaw“ (2013) wurde seinerzeit von Kritikern hoch gelobt, führte die Spitze der Billboard Blues Charts an und war sogar für einen Grammy nominiert. Seither widmeten sich die beiden sowohl im Studio als auch live hauptsächlich ihren Soloprojekten. Mit „Black Coffee“, das am Freitag, 26.01.2018 durch Provogue/Mascot Label Group/Rough Trade erscheint, kehrt das kraftvolle Duo endlich zurück: Gemeinsam haben sie zehn Juwelen des Soul neu interpretiert und in ein fesselndes Hörerlebnis verwandelt. Man hat das Gefühl, dass beide zur Hochform auflaufen, wenn sie etwas zusammen machen!

Und mit an Bord war einmal mehr Produzent Kevin Shirley (Joe Bonamassa, Led Zeppelin, Black Crowes, Aerosmith, Iron Maiden, Rush). Zusammen begaben sie sich auf eine spannende Achterbahnfahrt durch das Repertoire unbekannterer Perlen von Edgar Winter, Etta, James, Ike & Tina Turner/Steve Marriott, Ella Fitzgerald, Lil’ Green, LaVern Baker, Howlin’ Wolf, Lucinda Williams und Klaus Waldeck.

 
Das Album wurde im August 2017 innerhalb von nur fünf Tagen im At The Palms Studio in Las Vegas aufgenommen. Altes „Personal“ wie Anton Fig (Schlagzeug / Percussion), Ron Dziubla (Saxophon) und Lee Thornburg (Bläser Arrangements, Trompete, Posaune) sind wieder zu hören. Doch auch neue Gesichter wie Reese Wynans (Keyboards), Michael Rhodes (Bass), Rob McNelley (Rhythmusgitarre), Paulie Cerra (Saxophon), Mahalia Barnes, Jade Macrae und Juanita Tippins (Background Gesang) wurden diesmal willkommen geheißen.

Das Album ist „auf die altmodische Art“ aufgenommen worden: Früher hatten die Musiker und Sänger nur ein paar Stunden Zeit, um ein komplettes Album im Studio einzuspielen. Sie gingen einfach rein, spielten und gaben alles, was sie nur konnten. So auch hier – allerdings hatte die Band immerhin doch noch 5 Tage zur Verfügung!

 

Einer der neuinterpretierten Songs ist der Opener •„Give It Everything You Got“, das Edgar Winter 1971 auf dem Album „White Trash“ veröffentlicht hatte. Joe schlug dessen Mischung aus Hard Rock und Stax-Einflüssen vor und die Band setzte den Song beeindruckend um. Klasse Bläsersatz, geiles Whawha!!!

„Damn Your Eyes“ ist die Sorte Stück, bei welchem dem Bluesfan das Herz aufgeht: Langsamer Blues mit vieeel Gefühl: Beth schnurrt – Joe sehr einfühlsam: Geiles Stück!!! Der Song stammt von Etta James Comeback Album „Seven Year Itch” (1988). Mein Favorit!

 

Zu Ike & Tina Turners •„Black Coffee” wurden sie von Steve Marriott inspiriert, der den Song 1973 live bei BBCs „Old Grey Whistle Test“ sang. Beth singt den Song mit ebenso viel Feuer, Wut und Soul und absolut starkem „Feel“. Schöner Background-Chor!

 

 „Lullaby Of The Leaves” ist einer der weniger bekannten Stücke auf dem Album „Hello Dolly“ (1964) von Ella Fitzgerald. Wie schon mit „Strange Fruit“ auf „Seesaw“ verwandelten Beth und Joe wieder einen Song der Künstlerin in eine zarte, aber dennoch filmische Darbietung.

 

Das jazzlastige •“Why Don’t You Do It Right” von Joe McCoy erschien erstmals 1941. Ein Jahr später coverte Peggy Lee das Stück und verkaufte über eine Million Singles davon, nachdem er im Film „Stage Door Canteen“ 1943 eingesetzt worden war.

 

„Lullaby Of The Leaves” ist einer der weniger bekannten Stücke auf dem Album „Hello Dolly“ (1964) von Ella Fitzgerald. Wie schon mit „Strange Fruit“ auf „Seesaw“ verwandelten Beth und Joe wieder einen Song der Künstlerin in eine zarte, aber dennoch filmische Darbietung, die auch in einem James Bond-Film gut passen würde.

 

Das gospelgefärbte R&B-Stück •„Saved“ stammt aus der Feder von Lieber & Stoller und wurde bereits von Elvis Presley, Brenda Lee, Billy Fury, Elkie Brooks, The Band und vielen anderen gecovert. Beth und Joe nahmen sich der Version von LaVern Baker an, eine von nur zwei Künstlerinnen, die 1991 in die Rock’n’Roll Hall Of Fame aufgenommen wurde. Der Song ist treibend, leicht ironisch und wir aus der Perspektive eines Menschen erzählt, der der ein schnelles, liederliches Leben geführt hat. Dann wurde er von einer höheren Macht „gerettet“ und predigt jetzt an der Straßenecke anderen Leuten die Worte Gottes.

 

„Soul On Fire“ lässt einen hingegen eine ganz andere sinnliche Stimmung spüren. Hier wird Bakers allererster Soloveröffentlichung hörenswert Tribut gezollt.

 

„Sitting On Top Of The World” ist schließlich ein Klassiker reinsten Wassers, dem Ikonen wie Ray Charles, Howlin’ Wolf, B.B. King, Cream und The Grateful Dead bereits ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Bonamassas Gitarren und Wynans Keyboards liefern sich hier ein wirbelndes Duell, während Harts Stimme den Song durch die Stratosphäre treibt.

 

„Joy“, im Original von Lucinda Williams hat einen unwiderstehlich kehligen Groove. Für diesen Track jammte die Band unglaublich lange und laut im Studio. Die Energie, die dabei entstand, ist auch auf der Platte zu hören.

 

„Addicted“ ist ein relativ junger Song und wurde 2007 vom österreichischen Elektrotrio Waldeck veröffentlicht. Shirley hörte das Trip-Hop-lastige Original, als er das Land während eines Urlaubs bereiste.

 

Video „Black Coffee“: https://youtu.be/NooMzmbE0xc

Video “Give it everything you Got”: https://youtu.be/AaOW3yLrSIc