Gary Moore – Legends never die

Gary Moore "Live from London".
Gary Moore "Live from London".

Für Blues-Puristen war er immer jemand, der aus der Reihe der 12-Takte ausgebrochen ist – aber auch die werden nicht umhin kommen anzuerkennen, dass Gary Moore Musik gelebt hat und eine faszinierende Einheit speziell mit seiner Paula gebildet hat. 2008 hatte ich das Glück ihn im Kölner E-Werk (direkt mit dem deutschen Ausnahme-Blueser Henrik Freischlader neben mir am Gatter) live zu erleben und den Schweiß und die Leidenschaft des Bühnenauftrittes zu spüren.

 

Am 2. Dezember 2009, 14 Monate vor seinem tragischen Tod im Alter von nur 58 Jahren, spielte der Gitarrist danach eine weitere von Virtuosität sprühende, einmalige Show in der Londoner Islington Academy, die von Kritikern zu Recht zu einer seinen besten  – wenn nicht DER besten gezählt wurde. Noch immer auf dem Höhepunkt seines Könnens, hatte man beim Hören das Gefühl – wie beim retardierenden Moment eines Dramas – , dass der Meister noch einmal alle Register seines außergewöhnlichen Könnens ziehen wollte – und auch konnte!

 

Die heutige Veröffentlichung des Meisters „Live From London“ (Provogue/Mascot Labelgroup/Rough Trade) vermag seine Jünger noch einmal direkt in die erste Reihe jenes Konzerts zu versetzen, das von den Funken und süßen Gesang von Moores Les Pauls nur so glüht. Und auch Moores eigene Stimme klingt mit sehnsuchtsvoller Tiefe besser denn je – als hätte er‘s gewusst...

 

Das Album ist ein herzergreifender Querschnitt durch Moores Schaffen, in dessen Fokus immer „Still got the Blues“ stand. Egal, ob Starter – Albert Kings „Oh Pretty Woman“, das rustikale „Walking By Myself“ – natürlich auch „Parisienne Walkways“, als krönender Abschluss, das mit mehr Esprit und Spielfreude daherkommt, als auf älteren Aufnahmen.

 

„Es ist eine ziemlich lange Version, denn ich mag es, Dinge in die Länge zu ziehen. Wir wären doch keine Gitarristen, wenn wir nicht mehr aus einem Song herausholen könnten“, so der Künstler in einem Interview damals augenzwinkernd.

 

Zwischen dem ersten Song und der letzten Zugabe ließ Moore einige der Schlüsselmomente seiner Karriere Revue passieren. Von seinem letzten Studioalbum aus dem Jahr 2008er stammt als zweiter Song der energiegeladene Titeltrack „Bad For You Baby", der flotte Country-Blues „Down The Line“, das deutlich langsamer und eindringlicher interpretierte „Since I Met You Baby“ und das emotionale „I Love You More Than You’ll Ever Know” von Donny Hathaway. Hier spielt Gary sein volles „Gefühlsrepertoire“ auf der Gitarre aus – Gänsehaut im Zentrum der Scheibe. Weiter ist die Gitarren-Hookline von Otis Rushs „All Your Love“ (mit smoothem, ruhigen Intro) und eine emotionale laaangsame 10-Minuten-Lesung von John Mayalls „Have You Heard zu hören - beide Songs hatte Moore als jugendlicher Gitarrist zuerst auf „Beano“ gehört.

 

Was bleibt abschließend zu sagen: Legenden zu rezensieren – eines der eigenen Idole – ist extrem schwer. Aber diese CD reißt mit (hat sogar aufgrund seiner Vielfalt den „Auto-Dauertest“ bestanden) und ist eine würdevolle Hommage an einen Ausnahme-Gitarristen, der nie vergessen werden wird. Denn so wie er war keiner!

 

Tracklist:

•Oh Pretty Woman

•Bad For You Baby

•Down The Line

•Since I Met You Baby

•Have You Heard

•All Your Lov

•The Mojo Boogie

•I Love You More Than You ll Ever Know

•Too Tired

•Still Got The Blues

•Walking By Myself

•The Blues Is Alrigh

•Parisienne Walkways

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Kommentare: 1
  • #1

    Julia Marie (Dienstag, 10 März 2020 20:23)

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