Gimme a „T“ for Texas

Gestern Abend war er da, „The Killer Guitar from Texas“, so die Aufschrift auf dem Tour-Van: Lance Lopez... und das „T“ stand ausnahmsweise für „Topos“ in Leverkusen.

Mit Sonnenbrille, schwarzen Hut und mehr als Dreitagebart präsentierte sich der auch von seiner Statur unübersehbare Bluesrock-Gitarrist im Rahmen seiner Europa-Tournee im brechend vollen, traditionsreichen Topos. Unterstützt von Bassist Pablo Juarez und Schlagzeuger Vlada Migric ging der in Dallas lebende Lopez gleich ohne viel Tamtam mit reichlich viel Rock ins Set, eben „Get Out and Walk“. Dabei konnte er vom Sound her nicht verhehlen, dass ZZ Top sicherlich zu seinen Vorbildern gehört. Interaktion mit dem Publikum gehört zwar nicht zu den Stärken des Texaners, dafür aber eine unglaubliche Fingerakrobatik auf dem Griffbrett. Vielleicht manchmal zuviel, was auf Kosten des Gefühls, auf das es beim Blues(Rock) schließlich ankommt, ging. Bei jazzigen Einlagen – bei denen auch seine Mitspieler brillieren konnten – oder bei langsamen Bluesnummern à la „Lowdown Ways“ lieferte er das aber dann doch auf gekonnte Art und Weise. Auch „Rockpalast“-Gründer Peter Rüschel zeigte sich ganz angetan von der Performance des in Louisiana geborenen Gitarrenvirtuosen. Zu empfehlen ist auf jeden Fall das im November 2011 erschiene Album „Handmade Music“, auf dem besonders der Titel „Dream Away“ herausragt. – Ein Hauch von Texas also in Leverkusen, wobei zwar coole Gitarrenriffs ‚geschossen’ wurden, bei Lance aber nicht der Whiskey in Strömen floss, sondern pures Mineralwasser... ;-) TK